Kalk » ist zuviel Kalk schädlich ?

Das Ganze liegt nun bereits einige Jahre zurück und betrifft meine ersten Achatschnecken.

Die Schnecken zeigten folgende Symptome:

- Vor dem Futter sitzen, aber nichts fressen
- immer weiter zurückziehen (über Wochen)
- Gewichtsabnahme
- Inaktivität

Das Alter der Schnecken war mir nicht bekannt, als ich sie holte waren sie aber bereits adult und das Gehäuse 12-14cm gross.

Auch ich dachte damals, wie viele andere Schneckenhalter auch, ihnen etwas Gutes zu tun und bot ihnen alle 1-2 Wochen Kalkbrei mit geraffeltem Gemüse an.

Eines Tages begann die Grössere der Drei das Essen zu verweigern und zog sich immer weiter zurück. Mir gelang es, sie immer wieder aus ihrem Gehäuse herauszulocken und etwas Futter aufs Mäulchen zu streichen, aber richtig gefressen hat sie nicht mehr. Eines Morgens lag sie tot auf dem Salatblatt, auf welchem ich sie am Abend zuvor gesetzt hatte. Beim Hochheben fiel eine kleine Kugel aus dem Schneckengehäuse.
Gibt es Schneckenperlen???? Keine Ahnung; auf jeden Fall sah diese kleine Kugel wie eine Perle aus.

Ich wollte das Gehäuse der Schnecke behalten, deshalb beschloss ich den Körper aus dem Gehäuse zu entfernen. Weil sich der gesamte Eingeweidesack so hart anfühlte und meine Neugier stärker war als der Ekel, beschloss ich diesen aufzuschneiden.

Dabei kamen harte bräunliche Klumpen zum Vorschein. Nach Rücksprache mit einem Biologen, habe ich diese Klumpen einmal in normales Leitungswasser und einmal in Entkalkungsmittel gelegt. Dabei fingen die Brocken im Entkalkungsmittel an zu schäumen und lösten sich auf, also muss es sich um Kalkeinlagerungen gehandelt haben. Ich muss noch hinzufügen, dass zum Zeitpunkt des Todes, die Schnecke über mehrere Wochen keinen Kalk mehr bekommen hatte.
Auch das Gehäuse der Schnecke war innen mit einer ganz dicken Schicht Perlmutt überzogen. Was so nicht normal ist.

Es sah danach aus, als ob die Schnecke aus irgendeinem Grund den Kalk, den ich ihr jede Woche angeboten hatte, nicht mehr richtig verarbeiten konnte und sie ihn sozusagen im gesamten Verdauungstrakt eingelagert hatte und nicht mehr ausscheiden konnte. Vielleicht konnte sie auch deshalb keine Nahrung mehr zu sich nehmen und ist dann langsam verhungert.

Seither bekommen nur noch meine Jungtiere etwas Kalk in einem Schälchen vorgesetzt, dort können sie sich selbst bedienen... Sonst kalke ich nur den Boden auf und Sepia ist sowieso im Terra drin....Ich bin der Meinung, dass eine ausgewogene Ernährung vollkommen ausreicht. Zuviel Kalk fördert einen schnelleren Wachstum der Schale und so erreicht sie viel schneller die Grösse, an welcher die Schnecke evt. ein Leben lang arbeiten würde.